Du möchtest ohne viel Aufwand die Raumaufteilung in deinem Heim ändern? Dann könntest du einfach eine Trockenbauwand einziehen. Anstelle des klassischen Mauerbaus setzt du hier einfach auf eine Trennwand aus Rigips. Kosten und Arbeitsaufwand sind relativ überschaubar, die Materialien bequem bei toom Baumarkt besorgt. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du eine solche Wand einziehen kannst.
Weitere Tipps rund um das Thema Dachausbau findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Für Feuchträume sollten die Platten zusätzlich imprägniert sein – oder man setzt hier direkt auf die stabileren und wassergeschützten Gipsfaserplatten. Es gibt zwar noch einige weitere Trockenbauplatten, die sich für dieses Vorhaben eignen – am beliebtesten (und günstigsten) sind allerdings Gipsplatten.
Das Gerüst für deine Trockenbauwand aus Rigips könntest du alternativ auch aus Holz bauen. Da Holz allerdings bei Temperaturschwankungen stark „arbeitet“ und obendrein Feuchtigkeit aufnimmt, was zu Fäulnis führen kann, setzen die meisten Heimwerker auf Metallprofile für das Ständerwerk. Wie du eine solche Zwischenwand einziehen kannst, erfährst du nun im Einzelnen.
Schritt 1: Vorbereitung der Rigips-Trennwand
Als erstes solltest du natürlich festlegen, wo genau du die neue Wand einziehen möchtest. Mit Schlagschnur und Richtlatte gelingt dir die genaue Markierung des Wandverlaufs auf dem Boden, an den Wänden und an der Decke. Genauer wird’s mit einem Linien- oder Kreuzlasergerät, mit dem du direkt alle Markierungen vom Boden über die Wand bis zur Decke einzeichnen kannst.
Berücksichtige dabei auch die Position für die Tür. Ziehst du die Wand an einer Schräge ein, musst du beim Einbau einer Tür berücksichtigen, dass deine Wand auch die notwendige Höhe für die Tür hat. Zusätzlich zum Bleistift kannst du die Markierungen auch mit Klebeband vornehmen.
Alle 62,5 cm (= Breite der Trennwandfilze) setzt du dann am Boden und der Decke eine Markierung. Überprüfe die Abstände zu einer parallel verlaufenden Wand an mehreren Stellen. Sollte es Abweichungen geben, musst du die Position deiner neuen Wand anpassen.
Achte darauf, sehr sorgfältig vorzugehen und sehr genau zu messen – schließlich willst du keine schiefe Wand ziehen.
Schritt 2: Ständerwerk bauen
Zunächst sind die beiden Profile für Boden und Decke an der Reihe, die sogenannten UW-Profile. Schneide sie mit der Blechschere auf die benötigte Länge zu. Zur Schallentkopplung klebst du Trennwandstreifen auf die Unterseite der UW-Profile. Lege das Profil auf deine Markierungen am Boden, überprüfe die Maße und verschraube sie dann mit den Drehstiftdübeln in Boden und Decke. Setze dabei ungefähr alle 50 cm einen Dübel. Bei einer Fußbodenheizung musst du das Bodenprofil mit Montagekleber verkleben, statt es im Untergrund zu verdübeln.
Nun folgen die CW-Profile für die Wand. Sind die Bodenprofile fest mit dem Boden verschraubt, misst du nochmals den Abstand vom Boden zur Decke und schneidest dir ein Profil für die Wandseite auf die richtige Länge. Auch die beklebst du auf der Rückseite mit Dichtungsband und klemmst sie anschließend zwischen die beiden UW-Profile. Lege es an deine vertikale Markierung an und kontrolliere mit der Wasserwaage, ob alles im Lot ist. Notfalls nachjustieren! Dann kannst du das Profil fixieren, kontrollieren, dass es keine Leitungen in der Wand gibt, bohren, festschrauben und mit einer Verbundzange festziehen.
Als Nächstes kommt das Profil an der Decke und das zweite senkrechte Profil auf der anderen Seite des Ständerwerks an die Reihe. Auch hier gehst du nach dem Prinzip Abmessen, Zuschneiden, Anhalten und Festschrauben vor. Zum Schluss mit der Zange festziehen. Zwei zusätzliche Hände helfen dir hier am besten beim Wand einziehen.
Schritt 3: Ständer einsetzen
Nachdem nun die Rahmenkonstruktion steht, machst du mit dem Einsetzen der Ständer weiter, an denen du später die Gipsplatten für deine Trockenbau-Trennwand befestigst. Schiebe sie zwischen die beiden UW-Profile in Boden und Decke und achte vor allem darauf, dass sie lotrecht ausgerichtet sind. Wie weit die einzelnen Ständer auseinanderstehen müssen, hängt von der Größe der Rigipsplatten ab. Es gilt grob: eine halbe Plattenbreite. Wenn du als Füllung Trennwandplatten verwendest und keine Rolle, orientierst du dich beim Abstand an der Breite der Platten (62,5 cm).
Möchtest du eine Wand mit Tür einziehen, benötigst du zudem ein spezielles Türsturzprofil sowie zwei UA- bzw. Aussteifungsprofile, die für die nötige Stabilität sorgen. Schneide das Türsturzprofil auf die richtige Länge zu (die Maße von Türen entsprechen in der Regel einer Norm) und setze dann die beiden UA-Profile an der gewünschten Stelle als Türrahmen ein. Das Türsturzprofil kommt nun auf die passende Höhe (es bildet den oberen Türabschluss) und wird mit zwei weiteren CW-Profilen zusätzlich stabilisiert.
Schritt 4: Ständerwerk beplanken
Zunächst verkleidest du eine Gerüstseite mit Gipskartonplatten. Zeichne die Maße auf der Platte an, ritze die Platte mit einem Cuttermesser auf der Oberseite ein und brich sie nach unten ab. Den Karton auf der Unterseite schneidest du durch. Die Kanten glättest du mit dem Kantenhobel, damit die Fugenmasse später besser hält. Schräge die Platten außerdem leicht an, damit du sie später besser verspachteln kannst.
Nun fährst du damit fort, für deine Trockenbau-Trennwand die Gipsplatten zu verlegen. Setze dazu die Platten von unten nach oben bündig auf die Profile. Du fängst mit einer Wandseite an und setzt die Platten direkt aneinander. Jede Platte verschraubst du mit Schnellbauschrauben, ungefähr eine pro 25 cm. Achte darauf, die Schrauben nicht zu tief zu versenken. Dafür bietet sich ein Akkuschrauber mit Drehmomenteinstellung an.
Mache dann mit der nächsten Plattenreihe weiter. Es ist wichtig, sie etwas versetzt zur vorigen anzubringen, sodass Kreuzfugen vermieden werden. Das erhöht die Stabilität der Wand. Dazu ist es natürlich notwendig, einzelne Platten auf die passende Länge zu kürzen. Das erreichst du am besten, indem du sie mit dem Cutter auf der Oberfläche anritzt und dann über einer harten Kante brichst. Hast du eine Seite der Trennwand beplankt, isolierst du den künftigen Zwischenraum mit Dämmmaterial.
Schritt 5: Dämmen des Wandinnenraums
Als Füllung deiner Zwischenwand dient Klemmfilz (in Rollenform) oder Trennwandfilz (Platten). Der Filz sorgt für eine hohe Temperatur- und Schalldämmung. Du schneidest ihn mit einem Dämmstoffmesser zu.
Wichtig: Schneide immer ca. 1 cm breiter, damit es wirklich dicht wird.
Die zugeschnittenen Klemmfilze steckst du nun nach und nach zwischen die senkrechten Profile. Dadurch, dass die Filze in Breite und Höhe 1 cm Zugabe haben, stecken sie fest und lassen nur wenig Schall, Wärme oder Kälte durch.
Schritt 6: Elektroinstallationen und weitere Beplankung
Mit einer Lochsäge sägst du passende Löcher für Steckdosen und Lichtschalter in die Platten. Die Trennwand aus Rigips bietet dafür genug Halt – und vor allem auch genug Platz für Leitungen. Die CW-Profile verfügen oft auch über spezielle Kabeldurchführungen. Elektroinstallationen sollten übrigens von einem Fachmann vorgenommen werden.
Sind alle Leitungen verlegt, kannst du dich um die andere Seite der Wand kümmern und auch hier die Bauplatten wie in Schritt 4 beschrieben anbringen.
Schritt 7: Gipskarton verspachteln
Das Wand einziehen ist geschafft – nun geht es ans Spachteln, damit du als Ergebnis eine richtig glatte Wand erhältst. Zunächst drehst du überstehende Schraubenköpfe nochmals ganz ein, damit keine Unebenheiten entstehen. Sie dürfen nur minimal versenkt sein.
Rühre dann die Spachtelmasse in einem Eimer nach Herstellerangaben mit kaltem Wasser an. Wichtig: Stets die Spachtelmasse ins Wasser rieseln lassen und nicht das Wasser in die Masse gießen, sonst können sich Klümpchen bilden.
Dann befreist du die Fugen und Bohrlöcher deiner Rigips-Trennwand mit dem Pinsel von Staub. Mit sogenannten Bewehrungsstreifen aus Papier oder Glasfaser erhöhst du außerdem die Fugenfestigkeit, was verhindert, dass sie später einmal aufreißen.
Verspachtele nun zuerst die Schraubenköpfe, indem du die Masse mit der Glättekelle quer zur Fuge aufträgst. Hier sind meist mehrere Durchgänge dafür nötig, die Wand ordentlich verspachteln zu können. Trotzdem solltest du schon recht genau arbeiten.
Fugen schließen
Mit einer Glättekelle spachtelst du anschließend die Spachtelmasse in die Plattenfugen. Senkrechte Fugen von unten nach oben bearbeiten, damit weniger Spachtelmasse runterfällt. Angetrocknete Reste musst du zwischendurch von der Kelle entfernen, beispielsweise mit einem kleinen Spachtel.
Dann ziehst du die Spachtelmasse mit der Glättekelle scharf und breit ab – senkrechte Fugen von unten nach oben, sonst fällt die Spachtelmasse auf den Boden –, bis eine ebene Fläche entstanden ist. In die noch feuchte Masse legst du einen Fugendeckstreifen satt ein und drückst ihn mit dem Spachtel vorsichtig in die Spachtelmasse ein.
Der Deckstreifen soll verhindern, dass sich später Risse an den Fugen bilden. Auf die Fugendeckstreifen trägst du nochmals eine Schicht Fugenspachtel auf und ziehst ihn mit der Glättekelle sauber und breit ab. Nach einer, besser zwei Stunden Trockenzeit entfernst du mit einem Spachtel vorsichtig Grate und Ansätze.
Wenn du auch ein Fenster mit Gipskartonplatten und Eckschienen verkleidet hast, schraubst du die Eckschienen an und trägst hier die Spachtelmasse mit der Kelle von oben nach unten in die Löcher der Eckprofile ein.
Abschleifen und Endverspachtelung
Zum Schluss schleifst du alle Unebenheiten mit einem Handschleifer ab. Verwende dafür Schleifpapier mit einer Körnung von 80 bis 120. Beachte aber die Trockenzeiten der Spachtelmasse, die je nach Herstellerangaben variieren kann. Du solltest in jedem Fall mindestens 12 - 20 Stunden warten, bis du dich ans Schleifen machst.
Durch wischende Bewegungen mit der Hand über die gespachtelten Stellen kannst du sehr gut kontrollieren, ob es noch Unebenheiten gibt. Dann heißt es nachschleifen. Am Ende befreist du die Wand wieder mit einem Besen vom entstandenen Staub.
Nachdem alles trocken und sauber ist, solltest du einen zweiten Spachtelgang einlegen. Dabei trägst du mit der Glättekelle Spachtelmasse auf, ziehst sie ab, lässt sie 12 – 20 Stunden trocknen und schleifst nach. Perfektionisten dürfen auch einen dritten Gang machen …
Als letzten Arbeitsgang trägst du Feinspachtelmasse auf und ziehst sie mit der Glättekelle glatt. Nach dem Trocknen ist deine neue Trockenbauwand fertig!
Schritt 8: Trennwand grundieren und weiter gestalten
Deine neue Trockenbau-Trennwand möchtest du wahrscheinlich streichen oder tapezieren, um sie schick auszugestalten. Dazu musst du sie erst einmal ordentlich grundieren. Die Gipsplatten sind recht saugfähig. Danach kannst du dann die Wand streichen oder auch gleich tapezieren.
Hast du vor, die Trennwand nach dem Einziehen noch zu fliesen, sei dir ans Herz gelegt, die Wand doppelt zu beplanken, da eine solche Beplankung das erhöhte Gewicht von den Fliesen besser trägt. Dasselbe gilt auch für das Anbringen von Lasten an der Trennwand: Leichte Regale und Wandschmuck lassen sich ohne Probleme befestigen, schwerere Dinge machen aber unter Umständen eine bestimmte Unterkonstruktion erforderlich.
Wand einziehen: die Kosten
Generell bemessen sich die Kosten für die Unterkonstruktion einer Trennwand immer anhand des laufenden Meters – es kommt also stark darauf an, wie lang deine Trockenbauwand werden soll, wenn du die ungefähren Kosten fürs Wandeinziehen ermitteln willst.
- CW- und UW-Profile kosten bei toom Baumarkt zwischen 1,50 € und 2,50 € je Meter.
- Tür- und UA-Profile liegen bei ca. 7 € pro Meter.
- Gipskartonplatten mit einer Standardstärke von 12,5 mm erhältst du ab 3 € je Quadratmeter
- Für imprägnierte Platten für Feuchträume musst du mit etwa 5 € pro Quadratmeter rechnen.
Überblick: Gipsplatten für die Trockenbauwand
Für das Wand einziehen im Innenausbau gibt es unterschiedliche Gipskarton- und Gipsfaserplatten:
Gipskartonplatte
- für Trockenräume
- nicht brennbar
- formbeständig und belastbar
- keine gesundheitsschädlichen Stoffe
- günstig
Gipskartonplatte imprägniert
- für Feuchträume
- nicht brennbar
- formbeständig und belastbar
- keine gesundheitsschädlichen Stoffe
- geringe Wasseraufnahme
- günstig
Gipskartonplatte imprägniert mit Feuerschutz
- für Trocken- und Feuchträume sowie erhöhte Anforderungen wie Einbruch- und Brandschutz
- nicht brennbar
- hohe Stabilität und Dübelbelastbarkeit
- sehr guter Schallschutz
- keine gesundheitsschädlichen Stoffe
- teurer
Gipsfaserplatte
- für Trocken- und Feuchträume
- nicht brennbar
- biegsam, belastbar, widerstandsfähig
- guter Schallschutz
- keine gesundheitsschädlichen Stoffe
- mittlerer Preis