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Amaryllis richtig pflegen

blühende Amaryllis
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:

Sie ist eine beliebte Zimmerpflanze und Weihnachtsdekoration: die wunderschöne Amaryllis. Im Winter ist sie in jedem Gartencenter in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. In diesem Beitrag von toom Baumarkt erfährst du alles über die subtropische Blühpflanze, wie man die Amaryllis richtig pflegt und wie du sie überwintern kannst.

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Amaryllis-Pflegeanleitung für das ganze Jahr

Die Pflege der Amaryllis ist ein wenig speziell, da sie mehrmals blühen kann und ihr durch ihre Herkunft aus den Subtropen mit verschiedenen Vegetationen eine Trockenphase vorgegaukelt werden muss, damit die Zwiebel sich entsprechend regenerieren kann. Daher ist es für die Amaryllis unerlässlich, dass ein fester Pflegeplan über das Jahr verteilt eingehalten wird. Mehr zur optimalen Pflege der Amaryllis, botanisch auch Ritterstern genannt, findest du in unserem Video. 

Kurzanleitung zur Pflege der Amaryllis in der Jahresübersicht

Wir beginnen das Jahr im Herbst, wenn die Amaryllis als Blumenzwiebel gekauft wird:

Jahreszeit

Pflege

September bis Oktober

Pflege

Ruhephase, vor dem Pflanzen die Knolle kühl und dunkel lagern, in den Folgejahren die Erde trocknen lassen

November

Pflege

Knolle einpflanzen und angießen, in den Folgejahren: umtopfen mit frischem Substrat und angießen

Dezember

Pflege

Knolle austreiben lassen, erst mit Trieben wieder gießen

Dezember bis Januar

Pflege

Blühphase, mäßig gießen, Blüten etwa 6–8 Wochen nach Pflanzung

Februar

Pflege

verwelkte Blüten entfernen, ggf. Stiel entfernen, mäßig gießen und alle 2–4 Wochen düngen

März bis April

Pflege

Wachstumsphase, Pflanze warmhalten, mäßig gießen und alle 2–4 Wochen düngen

Mai bis Juli

Pflege

nach dem Frost auf Balkon oder Terrasse umziehen, halbschattiger Standort, mäßig gießen und alle 2–4 Wochen düngen

August

Pflege

Blätter und Stiel welken lassen, nicht mehr gießen und düngen

September bis Oktober

Pflege

abgestorbene Blätter (und Stiel) entfernen, erneute Ruhephase


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Über die Amaryllis

blühende Amaryllis

Die Amaryllis gehört zu den Knollen- und Zwiebelpflanzen und wird hierzulande als Zimmerpflanze kultiviert. Mit ihren großen und prachtvollen Trichterblüten, von denen sie etwa 3 bis 4 pro Schaft bekommt, ist sie eine echte Augenweide: Die Farbvielfalt reicht von den klassischen roten, rosa oder weißen Blüten bis hin zu Spezialzüchtungen in Orange, Lila, Gelbgrün und sogar zweifarbigen Musterungen. Amaryllen sollten unbedingt außer Reichweite von Kindern und Haustieren stehen, da sie zu den giftigen Zimmerpflanzen zählen – alle ihre Teile können zu Vergiftungen führen, besonders die Zwiebel.

Eine Besonderheit: Mit der richtigen Amaryllis-Pflege übers Jahr kann die Pflanze sogar überwintern und mehrmals blühen. Dazu erfährst du später im Ratgeber mehr.

Name und Herkunft der Amaryllis

Wir nennen die subtropische Zwiebelpflanze „Amaryllis“ – doch das ist eigentlich gar nicht korrekt. Der richtige Name ist „Hippeastrum” (deutsch: Ritterstern). Die falsche Bezeichnung kommt daher, dass sie der „echten Amaryllis“ aus Südafrika sehr ähnlich sieht und sich Botaniker erst im späten 19. Jahrhundert darauf einigen konnten, dass der Ritterstern aufgrund fehlender Verwandtschaft zur Amaryllis eine eigene Gattung (mit fast 100 eigenen Arten) darstellt. In der Umgangssprache hat sie ihren ursprünglichen Namen jedoch behalten.

unterschiedlich blühende Amaryllis auf der Fensterbank

Standort, Substrat und Pflanzung

Durch ihre subtropische Herkunft mag es die Amaryllis gern warm und hell, jedoch nicht die pralle Sonne. Zu viel Hitze verkürzt nämlich ihre Blütezeit enorm. Das ist auch der Grund, warum man ihre Blütezeit durch kühlere Temperaturen etwas verlängern kann – hierzu kannst du die Amaryllis zum Beispiel nachts ins kühle Schlafzimmer stellen. Du solltest deine Amaryllis außerdem alle paar Tage drehen, damit sich der Stiel nicht zu sehr zum Licht neigt und möglichst gerade wächst.

Als Substrat kommt die Knollenpflanze mit herkömmlicher Blumen- oder Zimmerpflanzenerde aus, diese sollte jedoch gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein Untersetzer sowie eine Drainageschicht sind aus diesem Grund empfehlenswert.

Die Tropenpflanze zieht ihre Energie aus der Zwiebel anstatt aus den Wurzeln, weshalb die richtige Pflege der Amaryllis-Knolle sehr wichtig ist. Zur Pflanzung solltest du einen schweren und stabilen Topf verwenden, da die Blume mitsamt Stiel sehr groß und schwer wird und leicht umkippt. Daher empfiehlt sich auch ein Pflanzstab zur Stabilisierung des Stiels – das Fenster sollte nicht als Anlehn-Hilfe dienen, da dieses im Winter sehr kalt ist. Der Topf sollte keinesfalls zu groß sein – von der Zwiebel zum Topfrand sollte jeweils etwa ein Daumen breit frei sein, um der Amaryllis die optimalen Bedingungen zu schaffen. Setze die Zwiebel flach ein, sodass ein Drittel noch frei liegt. Von der Knospe bis zur Blüte dauert es etwa 6 bis 8 Wochen – je wärmer sie steht, desto schneller blüht sie.

Tipp: Vor der Pflanzung solltest du die Blumenzwiebel kühl und dunkel lagern, um ihr (wie in der Ruhephase) den Winter vorzugaukeln.


rote, blühende Amaryllis

Die 3 Vegetationsphasen der Amaryllis

Es gibt drei Vegetationsphasen, die eine Amaryllis durchlebt:

  1. Frühjahr bis Sommer: Wachstumsphase (halbschattig auf Balkon oder Terrasse)
  2. Herbst: Ruhephase (dunkel und kühl, zum Beispiel im Keller)
  3. Winter: Blühphase (Wintergarten oder helle Fensterbank)

Tipp: Die Ruhephase kann die Amaryllis anstatt an einem dunklen Ort auch auf der Fensterbank verbringen, wenn du sie blickdicht abdeckst.


Amarylliszwiebeln in einer Box

Amaryllis richtig gießen und düngen

Bei der Pflege einer Amaryllis ist das Gießen zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge sehr wichtig. Nach dem Pflanzen der Zwiebel wird das Substrat angegossen. Anschließend wartest du, bis die Zwiebel Triebe bildet – erst wenn diese etwa 10 cm lang sind, wird die Blühpflanze regelmäßig gegossen, wenn das Substrat trocken wird. Während der Ausbildung des Blütenschafts solltest du nicht zu viel gießen, damit dieser nicht zu schnell und zu hoch wächst und eher klein und kräftig wird.

Die Kraft von Amaryllen sitzt in der Knolle. In der Blütezeit gibt die Zwiebel ihre Energie an die Blüten ab, sodass die Zwiebel weich und schrumpelig wird. Nach der Blüte gilt es, durch die richtige Pflege der Amaryllis ihre Energie wieder in die Zwiebel zu leiten, um für neue Blüten im nächsten Jahr zu sorgen. Mit dem Düngen deiner Amaryllis beginnst du daher direkt nach der Blühphase, damit sich die Zwiebel wieder regenerieren kann. Hier empfiehlt sich flüssiger Blumendünger, den du direkt ins Gießwasser gibst.

Wichtig: Gieße die Zwiebel nie direkt, sondern nur das Substrat, damit diese nicht fault. Alternativ kannst du die Amaryllis auch über den Untersetzer gießen, aus dem sie sich das Wasser zieht – so wird die Zwiebel nicht zu feucht.


helle, blühende Amaryllis

Pflege der Amaryllis nach der Blüte

Zur Pflege deiner Amaryllis nach der Blüte gibt es zwei verschiedene Ansätze:

1. Den Stiel der verblühten Amaryllis abschneiden und die Blätter bis zur Ruhephase weiterwachsen lassen.

2. Sowohl Blätter als auch Stiel bis zur Ruhephase an der Zwiebel belassen.

Die erste Variante bereitet manchen oft Sorge, dass durch die Schnittfläche Bakterien in die Zwiebel eindringen können. Deshalb belassen einige Hobbygärtner und auch Pflanzprofis alle Teile bis zur Ruhephase an der Knolle.

Bei beiden Varianten wird anschließend wie folgt vorgegangen: So oder so werden die Pflanzenteile über das Frühjahr und den Sommer erhalten, während die Amaryllis gegossen und gedüngt wird. Anschließend – zum August hin – werden die Blätter (und der Stiel, falls nicht vorher entfernt) ihrem Schicksal überlassen – sie vergilben und vertrocknen. Nun kannst du die Amaryllis zurückschneiden, indem du die abgestorbenen Pflanzenteile mit einem Messer oder einer Schere entfernst. Du wirst merken, dass die Energie bereits in die Knolle zurückgekehrt ist.

Die Amaryllis-Zwiebel wird jetzt mitsamt ihrem Topf in die Ruhephase versetzt – also nicht mehr gegossen, kühl und trocken aufgestellt (oder abgedeckt) – und wartet auf das Umtopfen im November, bevor die neue Blühphase beginnen kann.


Amaryllis im Winter auf dem Fensterbrett

Amaryllis überwintern

Die Befürchtung, dass der Ritterstern nach der Blüte entsorgt werden muss, ist unbegründet. Da die Knollenpflanze mehrjährig ist, kannst du deine Amaryllis überwintern und wieder zum Blühen bringen, wenn der nächste Zyklus anbricht. „Überwintern“ ist in diesem Fall jedoch ein irreführender Begriff, da die Zimmerpflanze ja im Winter blüht, doch als Überwinterung wird dann die Zeit nach der aktiven Blühphase bezeichnet, wenn sich die Knolle wieder stärkt und die Pflanzenteile langsam absterben.

Krankheiten und Schädlinge

Die Amaryllis ist insgesamt recht pflegeleicht, wenn man sich an ihren Fahrplan hält. Allerdings gibt es den sogenannten „roten Brenner”, eine Pilzerkrankung – er zeigt sich in rot-braunen Flecken auf Zwiebel und anderen Pflanzenteilen. Erkennst du den roten Brenner rechtzeitig, kannst du die Knolle für eine Stunde in ca. 40 Grad warmes Wasser oder eine Kupferlösung legen. Alternativ kannst du die Blüten retten, indem du Schnittblumen aus ihnen machst. Ansonsten kannst du gegen den Pilz nicht viel tun. Außerdem können Woll- oder Schildläuse auftreten, besonders in den Wochen auf der warmen Fensterbank.

Tipp: Entsorge von Pilzkrankheiten befallene Pflanzen immer im Müll und gib sie nicht auf den Kompost!


viele Amarylliszwiebeln

Amaryllis vermehren

Vermehren kannst du deine Amaryllis ganz einfach durch Tochterzwiebeln, die sich an der Knolle bilden. Diese kannst du einfach abtrennen und gesondert einpflanzen. Beachte aber, dass es ein paar Jahre dauern wird, bis diese kräftig genug für eigene Blüten sind. Alternativ können Amaryllen auch durch Samen vermehrt werden – das ist jedoch sehr aufwendig und daher nicht für Laien geeignet.


Amaryllis als Weihnachtsdekoration

rote Amaryllis mit Weihnachtsdeko

Ab dem Spätherbst reiht sich die Amaryllis neben Weihnachtsstern und Weihnachtskaktus in der Garten- und Weihnachtsabteilung vieler Geschäfte ein. Als eine der typischen Weihnachtspflanzen ist die Amaryllis ein toller Dekoartikel für den Advent und bringt in der kalten Jahreszeit Farbe in dein Zuhause. Neben der klassischen Variante im Blumentopf kann die Amaryllis  – ähnlich wie die Hyazinthe – auch in einem speziellen Glas ohne Substrat wachsen, als Schnittblume in der Vase stehen oder ganz ohne Gefäß in Wachs gehüllt dekoriert werden. Letzteres ist eine sehr beliebte Geschenk- und Dekoidee für Weihnachtsgestecke.

Info: Die Pflege von Amaryllis in Wachs ist nicht wirklich aufwendig. Durch die Wachsschicht ist die Blumenzwiebel isoliert und versorgt sich selbst – du musst weder gießen noch düngen. Allerdings gestaltet sich die Überwinterung schwieriger, da du für das Einpflanzen erst die Wachsschicht entfernen musst. Gelingt dir dies, ohne die Amaryllis-Knolle zu beschädigen, ist aber auch das machbar.


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